Selbsthilfe: Soziale Emanzipation durch Lesen?

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Kinder, die gerne lesen, haben Erfolg in der Schule. Das belegt die Studie "Lesesozialisation von Kindern in der Familie" der Stiftung Lesen, die im Auftrag des deutschen Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend erstellt wurde. Die Untersuchung zeigt aber auch deutlich: "Lesefreude" ist nur bei wenigen Eltern ein Erziehungsziel.

Gesellschaftlicher Emanzipationsmotor. "Der Unterricht fällt leicht", sagen überdurchschnittlich viele Kinder aus ganz verschiedenen Elternhäusern, die nur eines gemeinsam haben: Sie lesen gerne. Dabei zeigen sich die lesebegeisterten Kinder aus sozial benachteiligten Elternhäusern sogar deutlich selbstbewusster als ihre wohlhabenderen Mitschüler: 45 Prozent von ihnen betonen, dass der Unterricht kein Problem sei. Bei den jungen Lesefans aus gehobenen sozialen Schichten sagen das dagegen nur 39 Prozent. Lesen ist wie kein anderes Mittel geeignet, Nachteile von Kindern aus bildungsärmeren Schichten wettzumachen. Es sprengt den Teufelskreis, dass sich Bildungsarmut von einer auf die nächste Generation vererbt.

Befragt wurden rund 3.000 neun bis 13 Jahre alte Schülerinnen und Schüler und ihre Eltern vom Institut für Demographie Allensbach im Rahmen der größten Leselaufbahn-Untersuchung seit über zwei Jahrzehnten.

Ist die Lust am Lesen erst einmal geweckt, dann entwickelt sich die Lesekompetenz von ganz alleine. Dieser Vorsprung, das zeigt die Studie, hält ein ganzes Leben. Doch ausgerechnet bei den Eltern stagniert diese positive Entwicklung. 1988 bezeichneten 45 Prozent von ihnen "Lesefreude" als wichtiges Erziehungsziel, 20 Jahre später sind es nur drei Prozent mehr. "Bei den Unter-Dreißigährigen Eltern zeichnet sich sogar ein Leseerziehungs-Skepsis ab", erklärt Heinrich Kreibich, Geschäftsführer der Stiftung Lesen, die Ergebnisse. "Nur 42 Prozent dieser Eltern sagen, dass man Lesefreude bei Kindern beeinflussen kann. Bei den Über-Dreißigjährigen ist es aber noch die Mehrheit."

Quelle:
Forschungsstudie "Lesesozialisation von Kindern in der Familie"

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