Vorarlberger Wahlwerbung ganz ohne Kulturpolitik?


Hätten sich nicht ein Museumsdirektor und ein Festspiel-Intendant mit ihrer Meinung als Citoyen in den Vorarlberger Landtagswahlkampf eingebracht, die Kulturpolitik hätte in dieser Wahlauseinandersetzung gänzlich gefehlt.

K(l)ein Kulturbudget

Dabei hätte es viel zu diskutieren gegeben, wenn man bedenkt, dass die Kulturausgaben Vorarlbergs - gemessen an den anderen Bundesländern bei einem Bevölkerungsanteil von 4,4 Prozent nicht einmal zwei Prozent betragen. Selbst das kleinere Burgenland nimmt in absoluten Zahlen mehr Geld für die Kultur in die Hand als dies Vorarlberg tut.

(Siehe Statistik Austria: Kulturausgaben der Länder 2007 gemäß Landeskulturberichten http://www.statistik.at/web_de/statistiken/bildung_und_kultur/kultur/kulturfinanzierung/021503.html)



Türkische Blasmusik


Als einzige kulturaffine Wahlwerber - die ihre Wahlwerbung auch mit einer kulturellen Veranstaltung eingeleitet hatten - sehen die Gsiberger darin ein Defizit, gegen das sie mit ihren beschränkten Mitteln nicht genügend gegensteuern konnten. Sie bedauern auch, dass bei den öffentlichen Diskussionen ausschließlich die Schlagzeilen der Tagespolitik wiedergekäut wurden und sehen keinen Trost darin, dass auch andere Bereiche wie Sport, Ökologie oder gar das sonst alles bestimmende Thema Wirtschaft so gut wie nicht an- denn ausgesprochen wurden.

Dabei hätten im kulturpolitischen Kontext sehr gut auch Wirtschaft und KMUs am Beispiel der Kulturveranstalter besprochen werden können, ja selbst die "Heimat-" und Migrationsdiskussion hätte anders belebt werden können, bestehen doch die heutigen Blasmusikkapellen überwiegend aus der Türkischen Formation, die da unter anderem heißen: Blechbläser, Schlagzeuge wie Trommel und Becken,Schellenbaum oder Glöcklhut, Triangel und Zimbel.


Christoph Schlingensief

Die Gsiberger wollen aber nach der Landtagswahl auf jeden Fall mit den Kulturschaffenden und Kulturveranstaltern zusammenarbeiten um die Kulturpolitik Vorarlbergs über ein paar prestigeträchtige Projekte hinaus sichtbar und machbar zu machen. Immerhin waren kulturpolitische Initiativen von Bernhard Amann, der Grund dafür, dass der heutige Säulenheilige deutscher Kulturarbeit - Christoph Schlingensief - zu einer Zeit bereits mit seinen Aktionen durch Vorarlberg getingelt war, als man in der offiziellen Kulturpolitik den Namen noch gar nicht einmal buchstabieren konnte.

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