Katholiken: "Ausgrenzung darf kein politisches Kalkül sein"
Eine Stellungnahme der Gesellschaftspolitischen Plattform der katholischen Kirche in Vorarlberg wurde unter anderem vom Feldkircher Pastoralamtsleiter Walter Schmolly und von Caritasdirektor Peter Klinger unterzeichnet.Darin verurteilt die Gesellschaftspolitische Plattform der katholischen Kirche in Vorarlberg Stil und Inhalte der FPÖ-Werbung im Landtagswahlkampf.
So nicht!
Als gesellschaftspolitische Plattform der Katholischen Kirche sehen wir uns aufgrund der indiskutablen Entgleisungen von FPÖ-Landesparteiobmann Dieter Egger gegenüber Dir. Dr. Hanno Loewy vom Jüdischen Museum Hohenems und aufgrund des FPÖ-Inserats in der Montagsausgabe der VN gefordert, Stellung zu beziehen. Diese Inhalte und dieser Stil der Wahlwerbung sind nicht tolerierbar.
Neben unzulässig pauschalisierenden und deshalb falschen Behauptungen verwendet das Inserat ein Bild, das noch mehr sagt als tausend Worte: von hinten fotografierte Kopftuchträgerinnen in einer fremden Landschaft. Kein Gesicht, kein Gegenüber. Hier werden in Vorarlberg lebende Menschen, viele von ihnen österreichische Staatsbürger/innen in zweiter oder dritter Generation, die zum wirtschaftlichen Erfolg unseres Landes maßgeblich beigetragen haben, zu einem Feindbild und einer Bedrohung stilisiert. In einer Wahlauseinandersetzung darf und muss man zuspitzen, wer aber durch pauschale Diffamierungen Ängste und Abneigungen gegen eine Gruppe von Menschen schürt, der hat die Grenze des Tolerierbaren überschritten. Einem solchen Wahlkalkül kann man nur entgegen halten: So nicht! Gerade im Blick auf unsere Kinder. Unsere Kinder wollen in einem Land leben, das sich durch das Miteinander und nicht durch das Gegeneinander auszeichnet.
Ausgrenzung darf kein politisches Kalkül sein. Mehr denn je hat in einer krisenhaften Zeit, wie der jetzigen, die Politik die Aufgabe, das Miteinander und die Solidarität zu stützen. Dann wird es auch möglich sein, Probleme sachlich zu diskutieren und zu lösen. Es muss aber außer Frage gestellt sein, dass das politische Handeln sein Maß an der Menschlichkeit nimmt, und zwar gegenüber allen Menschen.
Dr. Walter Schmolly (Pastoralamt), Peter Klinger (Caritas), Dr. Karoline Artner (Werk der Frohbotschaft), Mag. Josef Kittinger (Bildungshaus St. Arbogast), Mag. Christian Kopf (Bildungshaus Batschuns), Herbert Nußbaumer (Kath. Männerbewegung), Dr. Michael Willam (Lebensgestaltung und Ethik, Pastoralamt)
Quellen:
Die gesellschaftspolitische Plattform der Katholischen Kirche Vorarlberg nimmt zum FPÖ-Wahlkampf Stellung.
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