Schlechte Mitarbeiter-Motivation


Ein schlechtes Zeugnis stellen die österreichischen Arbeitnehmer ihren Arbeitgebern aus. Die ihnen übertragene Arbeit schafft nur selten Motivation und nicht selten Resignation. Kein gutes Zeichen für die Zukunft, wenn sich die Wirtschaft nicht mehr um ihren wichtigsten Produktionsfaktor kümmert. Durch schlechte Führung gefährden die Arbeitgeber damit nicht nur die Gesundheit ihrer Mitarbeiter, sondern fügen sich selbst erheblichen finanziellen Schaden zu.

Viele Arbeitnehmer/-innen glauben nicht mehr daran, dass sich ihre Arbeitsbedingungen verbessern könnten. Rund 10 Prozent der Beschäftigten müssen sogar zur Gruppe der Resignierten gezählt werden. Das zeigt der jüngste Arbeitsklima Index der AK Oberösterreich (in Zusammenarbeit mit IFES und SORA). Besonders betroffen sind Beschäftigte im Fremdenverkehr, der Baubranche sowie im öffentlichen Dienst und in den Sozialversicherungen.

Desillusion mit dem Alter. Im Alter bis zu 20 Jahren sind zwar auch bereits sechs Prozent der Arbeitnehmer/-innen resigniert, ab dem Alter von 51 Jahren liegt der Wert aber bereits mehr als doppelt so hoch - und zwar bei 13 Prozent. Während also Berufseinsteiger/-innen (bis zu vier Jahre Berufstätigkeit) noch unterdurchschnittliche Resignation aufweisen, steigt die Resignation mit den Jahren kontinuierlich an. Liegt beim Berufseinstieg der Wert des Resignationsindexes bei 57 Punkten, so sind es bei einer Beschäftigungsdauer von 20 Jahren bereits 65 Punkte. Die Erwartungen an die berufliche Tätigkeit werden nach unten geschraubt, die Realität des Berufsalltags lässt kaum noch positive Motivation zu.

Wer länger arbeitet ist resignierter. Das Sinken der Ansprüche an die Arbeitsbedingungen mit längerer Beschäftigungsdauer zeigt sich besonders bei Angestellten und öffentlich Bediensteten. Beim Einstieg ins Berufsleben sind die Erwartungen an das Arbeitsleben noch kaum getrübt. Ein Höhepunkt der Resignation erfolgt bei Angestellten nach etwa 20 Jahren der Beschäftigung. Bei öffentlich Bediensteten zieht sich die Resigna-tion kontinuierlich über die Jahre. Arbeiter/-innen hingegen sind bereits beim Berufseinstieg mit einer für sie wenig attraktiven Arbeitssituation konfrontiert, die Erwartungen bezüglich Arbeitsbedingungen sind von Beginn an niedriger.

Quelle:
Arbeitsklima-Index September 2009 (pdf/119 kb)

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