Vor den Vorhang: Dietmar Ludwig Waldhelm (KPÖ)

Dietmar-Ludwig Waldhelm
Jahrgang 1942
pensionierter Informatiker
wohnhaft in Hohenweiler
KPÖ - Vorarlberg


Immer wieder haben wir in diesem Wahlkampf Verwunderung und Lob über unsere Internetarbeit erhalten. Nicht ganz zu Unrecht: Denn wie macht man das ein paar Wochen vor der Wahl mit mindestens fünf offiziellen - nicht von vornherein homogen wirkenden aber dagegen selbständigen Wählergruppen - eine Internetpräsenz einzurichten.

Dahinter steht ein Kopf: Dietmar-Ludwig Waldhelm. Er ist mehr als nur ein Vertreter der KPÖ Vorarlberg in unserem Bündnis. Er ist ein Kopf dieses Bündnisses und niemand sieht diesem agilen Menschenfreund an, dass er der Älteste in unserem engen Kreise ist. Und ebensooft er uns mit einem väterlichen Rat hilfreich zur Seite steht, ebensooft ist er da und weckt uns auf, wenn wir vor Erschöpfung alle Viere von uns strecken wollen.

Buchstäblich in Minuten zauberte er nach der Formierung unseres Bündnisses eine sehr pragmatische Internetpräsenz aus dem Boden. Diese Pragmatik verhinderte, dass da ein Fleckerlteppich der verschiedenen Organisationen wurde und täglich ist sie bis heute aktuell geblieben, ganz gleich zu welcher Tageszeit man sich dort virtuell aufhält. Und würden die Medien tatsächlich von allen Parteien berichten, dann wäre diese Internetprsäenz eine der wenigen Sensationen dieses Landtagswahlkampfes gewesen. Unnötig zu sagen, dass das Ganze auch keinen Cent kostet.

Im Wahlkampf wurde von politischen Mitbewerbern mehrfach und besonders bei den türkischstämmigen Wählern sehr unschön geworben. Dass sich dabei gerade jene besonders hervortaten, die ansonsten die Basisdemokratie und Toleranz auf ihre Fahnen schreiben, ist nicht verwunderlich und wird zu gegebener Zeit noch abzuhandeln sein. Da hatte man das Bild, dass "Konservative" Türken und immer männlich, etwas gegen kommunistische Ideen, gegen vernünftige Drogenpolitik oder gegen sexuelle Freiheit und Gleichberechtung hätten. Man hielt sie wie die FPÖ für dumm und manipulierbar. Es ist nicht so und das wird der Wahltag zeigen.

Deshalb hat uns alle der Vorhalt eines wohlmeinenden kritischen Begleiters getroffen, dass auch wir die Kommunisten "verstecken".

"Wo tun wir das?" fragten wir uns sofort hellhörig. Die kommunistischen Kandidaten zählen zu unseren aktivsten und auf allen Bildern die wir von unseren Aktionen haben, fehlt nie Dietmar. Ja aber tatsächlich, beim zweiten Hinsehen sieht man, dass er zwar immer dabei ist, immer mit Hand anlegt, aber nie sich in den Vordergrund drängt. Er ist so akzeptiert und bei unserer Arbeit so allgegenwärtig, wir sind über seine Arbeit erbaut und sein immer neues Engagement täglich erstaunt. wir nehmen ihn als Freund, Berater, Informatiker, kreativen Aktivisten, als Mitarbeiter wahr. Nie als Kommunisten? Tatsächlich nie als Kommunisten. Das mag bei den Vorurteilserfahrungen aller unserer Gruppen ein Vorteil ja ein Selbstverständnis sein, dass man einen Menschen wahrnimmt und nicht eine Besonderheit.

Aber selbstkritisch müssen wir uns auch fragen, ob wir damit nicht einfach auch eben diese Unterschiede die ja für unsere Vielfalt und Kreativität, für uns Buntheit stehen, einschmelzen und assimilieren. Daher ist es uns auch wichtig - nicht nur im stillen Kämmerlein und heimlich - zu jeder unserer Gruppen offen zu stehen und gegenseitig Bürgschaft für deren Eigenständigkeit zu übernehmen. Wir haben in der jüngeren Geschichte bereits einmal eine Parteigründung erlebt, die alle Vielfalt mit dem Aufsaugen und der "Integration" (sic!), der Einverleibung der bürgergesellschaftlichen Initiativen verloren hat und eben zu einer dieser Allerweltsparteien der "Mitte" geworden ist.

Das wollen wir vorsätzlich nicht. Das ist eine konstitutive Voraussetzung nicht nur für unseren Erfolg am Sonntag sondern für unsere tagtägliche Arbeit hier und in Zukunft. Da brauchen wir freie und denkende Bürger ebenso wie selbständige und emanzipierte Gruppen und Organisationen. Unsere Vorarlberger Freunde aus der KPÖ sind ein wesentlicher und eigenbestimmter Teil unseres Bündnisses auf den wir auch in Zukunft nicht verzichten wollen.

Bernhard Amann
Die Gsiberger

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